Die Zimtrinde
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Die Zimtrinde

Zum 1. Advent

Die Zimtrinde (Cortex cinnamomi)

Der Zimt als typisches Gewürz für Süßspeisen aller Art ist jedem wohlbekannt. Doch seine gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe sind den meisten Menschen dagegen weniger geläufig. Hier lohnt sich ein genauerer Blick hinter die Fassade dieser wohlschmeckenden Baumrinde. Zimtbäume gehören zur Familie der Lorbeergewächse.

Die Heimat des Echten Zimtbaumes, aus dem der sogenannte „Ceylon-Zimt“ stammt, ist Sri Lanka. Lässt man ihn wachsen, so kann er Wuchshöhen bis knapp unter 20 Meter Höheerreichen, im Kulturanbau ist er jedoch deutlich kleiner. Das liegt daran, dass er dort häufig gestutzt wird, damit sich besonders viele Äste bilden, aus deren Rinde der Zimt hergestellt wird.

Bei der Zimternte wird die dünne Bastschicht der Rinde vom Baum abgeschält. Sie rollt sich dann frisch geerntet röhrenartig zum Stangenzimt zusammen. Auf diese Weise werden sechs bis zehn Stück dieser feinen Innenrinde ineinandergeschoben, bevor man sie trocknen lässt.

Gibt es nur eine Zimtsorte?

Es sind vor allem zwei verschiedene Zimtsorten bekannt: der bereits beschriebene „Echte Zimtbaum“ aus Ceylon und die Zimtcassie, der „Chinesische Zimtbaum“ aus dem südlichen China.

Er duftet ähnlich, und zählt ebenfalls zu den Lorbeergewächsen. Auch die Ernte verläuft im Wesentlichen gleich wie beim Ceylon Zimt. Je nach dem von welchem Baum die Bastschicht stammt, variiert jedoch der Geschmack: der Ceylon-Zimt schmeckt eher mild und süßlich-aromatisch, der Cassia-Zimt ist deutlich kräftiger im Geschmack und weniger süßlich. Im Cassia Zimt finden sich außerdem noch geringe Mengen an Cumarin.

Daher sollte er nicht übermäßig viel eingenommen werden, da Cumarin lebertoxisch wirken kann. In den USA und den Niederlanden wird auch der „indische Zimtbaum“ verwendet, der noch höhere Cumarinwerte aufweist, und kein Eugenol ausbildet. Daher sollten Schwangere besser ausschließlich den Ceylon-Zimt verwenden.

Die Inhaltsstoffe

Zimt gilt als eines der ältesten Gewürze der Menschheit, und ist seit mindestens 2000 Jahren v.Chr. in Indien und China bekannt. Auch die alten Ägypter und das antike Griechenland kannte und nutzte die aromatische Baumrinde aus Ceylon.

Der Geschmack der Baumrinde geht auf das aromatische Zimtöl zurück, das zu 75% aus trans-Zimtaldehyd besteht. Außerdem findet man zusätzlich noch Zimtacetat, Safrol, Eugenol und Eugenolacetat. Sie haben eine durchblutungsfördernde, schmerzlindernde, entkrampfende, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung.

Ihr Duft beruhigt und wirkt ausgleichend, so dass er auch in der ayurvedischen Medizin häufig eingesetzt wird. Zimtrinde enthält außerdem Gerbstoffe, Schleimstoffe, Polyphenol und Zink.

Der Einsatz bei Erkrankungen

Pharmazeutisch eingesetzt wird Zimt vor allem zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden aufgrund seiner entblähenden undkrampflösenden Eigenschaften. Zimt fördert zudem auf natürliche Weise die Bewegung von Magen und Darm.

Daher bietet er sich sowohl bei schmerzhaften Krämpfen mit Blähungen an, als auch bei Appetitlosigkeit oder bei Völlegefühl. Auch bei Reizdarm oder Menstruationsbeschwerden kann Zimt gute Dienste leisten. Kopfschmerzpatienten profitieren ebenfalls von seiner schmerzlindernden Wirkung.

Noch unklar ist sein Einsatz bei Diabetes oder zur Senkung des Cholesterinspiegels. Die cholesterin- und blutzuckersenkende Wirkung die ihm nachgesagt wird, wurde bisher noch nicht genügend mit Daten untermauert. Da Zimt zudem eine antibakterielle und eine ausgeprägte antimykotische Wirkung hat, ist er wunderbar dazu geeignet, das Immunsystem beim Kampf gegen Krankheitserreger zu unterstützen.

Zimt gehört zudem weltweit zu den sieben wichtigsten Antioxidantien! Er hat eine nachgewiesene antivirale Wirkung. Außerdem soll er die Konzentrationsfähigkeit steigern und die Aufmerksamkeit erhöhen. Äußerlich als Salbe, Umschlag oder Wickel angewandt wirkt Zimt durchblutungsfördernd, schmerzstillend und wärmend. Auch bei Arthrose kann Zimt durch seine schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften die Heilung unterstützen.

Die Zubereitung eines Zimt- Tees

Ein Zimt- Tee ist schnell zubereitet. Man benötigt dafür im Grunde nur eine Zimtstange und heißes Wasser. Die Zimtstange wird in eine Teetasse gestellt, und mit heißem Wasser übergossen. Wichtig ist hier, dass der Zimt- Tee abgedeckt ziehen gelassen wird, da ansonsten das wertvolle und gesundheitsfördernde Zimtöl einfach verdampft.

So zieht der aromatisch duftende Tee etwa 10 Minuten lang, bevor die Zimtstange entfernt wird. Noch aromatischer und gehaltvoller wird der Tee, wenn Bruchstücke der Zimtrinde verwendet werden. An den Bruchkanten kann deutlich mehr Zimtöl austreten, als an einer ganzen und unversehrten Stange. Hier verwendet man am Besten einen Teelöffel pro Teetasse und füllt sie in ein Tee-Ei oder einen Teebeutel.

Zum süßen wird für den Menschen einfach ein Löffel Honig beigesetzt.

Ein Pferd benötigt keine Süßung und kommt pro Tag – beispielsweise zur Unterstützung des Stoffwechsels – mit 5 bis 10 Gramm gut aus.

Bei Hunden ist besonders streng darauf zu achten, dass ausschließlich Ceylon-Zimt verwendet wird, da der Cassia-Zimt für sie zu hohe Mengen an Cumarinen beinhaltet.

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Photo: Rosenblüten & Hibiskusblütenblätter © Depositphotos