Die Goldrute

Die Goldrute

Die Goldrute

Woher kommt sie?

Medizinisch genutzt wird die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) bereits seit Jahrhunderten. Der lateinische Name Solidago bedeutet „fest“ oder „gesund“ und bezieht sich wohl auf die Heilwirkung der Pflanze. Der leuchtend gelb blühende Korbblütler kommt ursprünglich aus Nordamerika, fühlt sich aber inzwischen auch hierzulande heimisch. Das gefällt zwar vielen Gartenbesitzern, aber nicht allen Naturliebhabern, da die krautige bis zu einem Meter hochwachsende Pflanze heimische Arten verdrängen kann. Obwohl sie an sich ungiftig ist, können sensibilisierte Menschen mit einer Kontaktallergie oder Heuschnupfen auf ihre Pollen reagieren. Sie wächst in Gärten, auf Wiesen und Wegrändern und blüht von Juli bis Oktober.

Wofür wird sie genutzt?

Für medizinische Zwecke genutzt werden die während der Blüte gesammelten oberirdischen Stängel, Blätter und Blüten, die man anschließend trocknet. Sie wird vorwiegend bei Erkrankungen der Blase und der Niere eingesetzt sowie bei Harnwegsinfektionen und Nierengrieß. Grund dafür ist, dass sie die Diurese, also die Harnausscheidung über die Niere unterstützt. Dies bewirken die Saponine, also natürliche Seifenstoffe, die in der ganzen Pflanze vorkommen. Sie wirkt zudem auch nachweislich leichtentkrampfend. Da die Goldrute zudem entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften hat, wurde sie im Mittelalter auch auf Wunden gelegt. Bei floraHerb findet sie sich in so mancher Mischung, da die enthaltenen Saponine noch mit einer weiteren positiven Wirkung aufwarten können: sie sind dazu in der Lage, den Effekt anderer Pflanzenstoffe zu verstärken. Sie werden beschleunigt in den Organismus aufgenommen und dort besser umgesetzt.

Welche Inhaltsstoffe hat die Goldrute?

Neben den erwähnten Saponinen enthält die Goldrute noch die Phenolglycoside und Salicylderivatbenzoate Leiocarposid und Virgaureosid A sowie ätherische Öle. Das Leiocarposid ist neben den Flavonoiden ebenfalls für die durchspülende Wirkung verantwortlich. Zusammen mit Virgaureosid A wirkt es zudem schmerzstillend, leicht entkrampfend und entzündungshemmend. Für die gelbe Farbe ihrer Blüten sind Flavonoidewie beispielsweise Rutin verantwortlich. Dies ist vermutlich auch für die gefäßstabilisierende Wirkung der Goldrute verantwortlich. Zusätzlich finden sich in der Pflanze noch Iridoide, Gerbstoffe und Polysaccharide.

Achtung Verwechslungsgefahr!

Auch das Kraut der Riesengoldrute und der Kanadischen Goldrute werden häufig angeboten. Sie sind zwar grundsätzlich für die gleichen Zwecke einsetzbar, aber leider nicht genau so effektiv wirksam wie die Gewöhnliche Goldrute. Die Wirkstoffgehalte sind niedriger, und zusätzlich fehlen den beiden Verwandten sowohl das Leicarposid, als auch das Virgaureosid A. Sie können somit zwar grundsätzlich die Harnmenge erhöhen, wirken aber dafür nicht schmerzlindernd, krampflösend und entzündungshemmend. Daher ist es um die volle Wirkung der Goldrute zu erhalten wichtig, sie dort zu beziehen, wo man sich mit den Inhaltsstoffen und deren Effekten auf den Körper auskennt.

Die Anwendung

Bei Problemen mit den ableitenden Harnwegen kann die Goldrute als Tee genossen werden. Hier ist ein einfaches Infus, also ein Aufguss, die sinnvollste Zubereitungsart. Hier werden ein bis zwei Teelöffel voll getrocknetem Kraut mit kurz aufgekochtem Wasser übergossen, und mindestens zehn bis fünfzehn Minuten lang stehen gelassen. Dann wird das Kraut abgesiebt und der Tee kann getrunken werden. Pro Tag genügen drei Tassen Goldrutentee. Bei Entzündungen im Mundbereich ist es auch möglich, den Goldrutentee zu gurgeln. Hautentzündungen kann man damit mehrmals täglich benetzen, oder einmal täglich mit einem Wickel begegnen.

Besonders im Frühjahr und im Herbst eignet sich die Gewöhnliche Goldrute als Zugabe zum Futter bei Pferden und Hunden, um die Ausleitung zu fördern. Hier muss aufgrund der vermehrten Harnausscheidung darauf geachtet werden, dass immer genügend Trinkwasser zur Verfügung steht.

Goldrutenkraut, geschnitten

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Eure Naturkräuter Experten

Photo: © Jörg Bahn