Der Purpur -Sonnenhut – Echinacea purpurea
Woher die Pflanze kommt
Der Purpur- Sonnenhut stammt wie die Kamille und der Löwenzahn aus der großen Familie der Korbblütler und gehört zur Gattung der Sonnenhüte. Anders als diese kommt er jedoch ursprünglich aus den USA, wo er besonders gut an felsigen Standorten und in offenen Wäldern, aber auch in Dickichten oder Prärien gedeiht. Man findet ihn besonders häufig in der Nähe von Wasserwegen und in Höhenlagen bis über 400 Meter. Auch bei uns In Europa wächst Echinacea purpurea inzwischen als Neophyt in Deutschland, Österreich, Polen, Moldawien und der Ukraine. Aufgrund der wunderschönen purpurfarbenen Blüten, denen der Purpur-Sonnenhut seinen Namen verdankt, findet man die ausdauernde und krautige, über einen Meter hochwachsende Pflanze häufig in privaten Gärten oder öffentlichen Parkanlagen. Der Sonnenhut blüht dort etwa von Mai bis Oktober. Er wird aufgrund der entsprechend angeordneten Röhrenblüten die neben den stacheligen Spreublättern auf dem gewölbten Blütenboden stehen auch „Igelkopf“ genannt, was dem lateinischen Gattungsnamen Echinacea entspricht. Dieser kann aus dem Griechischen „echinos“für„Igel“ abgeleitet werden
Wissenswertes zum Anbau und den Inhaltsstoffen
Arzneilich verwendetwerden vor allem die oberirdischen Teile, das Kraut, das zur Blütezeit geerntet wird(Echinaceae purpureae herba). Auch die getrockneten unterirdischen Teile (Echinaceae purpureae radix) werden verwendet. Für die Verwendung als Arzneimittel wird der Purpur-Sonnenhut in Amerika und Europa in Kulturen angebaut, um den Gehalt der Wirkstoffe sicherzustellen. Das Kraut das man im normalen Handel findet stammt dagegen häufig aus Wildsammlungen, wo die Gehalte zum Teil erheblichen Schwankungen unterliegen können.Das Kraut, das wir bei floraHerb verwenden stammt natürlich ebenfalls aus dem Kulturanbau. Der Purpur-Sonnenhut enthält zahlreiche Substanzen, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Erkältungen unterstützen können. An Wirkstoffen finden sich vor allem Polysaccharide, Kaffeesäuren, Cichoriensäure, Echicacosid, Cynarin, Alkamide, ätherische Öle und Glykoproteine im Kraut und in der Wurzel.Cichoriensäure, Echinacosid, Kaffeesäure, Cynarin wirken antioxidativ. Das bedeutet, dass sie dazu in der Lage sind, Radikale abzufangen und so beispielsweise vor UV-Schäden und anderem oxidativem Stress zu schützen.
Bei welchen Erkrankungen der Purpur-Sonnenhut eingesetzt werden kann
In seiner Heimat Nordamerika nutzten die Ureinwohner den Purpur- Sonnenhut bei allen Erkältungskrankheiten, die mit Husten und Halsschmerzen einhergingen. Er wurde auch als Schmerzmittel, bei schlecht heilenden Wunden und zur Linderung von Schlangenbissen eingesetzt. Hierzulande haben Zubereitungen aus Purpur-Sonnenhutkraut eine Zulassungfür die kurzfristige innerliche Anwendung zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten und innerlich angewendet als Therapeutikum für die unterstützende Behandlung bei wiederkehrenden Infekten im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege. Äußerlich kann man esbei schlecht heilenden, oberflächlichen Wunden einsetzen, wobei es bei laktierenden Tieren nicht zur Pflege des Euters empfohlen wird.Cave!Wer bestehende Allergien gegen Korbblütler (Asteraceae) hat, oder unter einer fortschreitenden Immunerkrankung leidet, der sollte auf die Einnahme jeglicher Sonnenhut-Zubereitungen verzichten.
Wie Echinacea genau wirkt
Tatsächlich ist der genaue Wirkmechanismus noch nicht zur Gänze bekannt – vermutlich ist es jedoch ein Zusammenspiel der verschiedenen Wirkstoffe, die im Kraut und in der Wurzel vorkommen. In Laborversuchen konnte der Sonnenhut Viren, Pilze und Bakterien bekämpfen. Er regt das Immunzellen auf sehr unterschiedliche Weise an, und kann regulierend in Botenstoffe des Immunsystems eingreifen. Die Zubereitungen aus Echinacea wirken grundsätzlich als unspezifisches Immunstimulans. Die Monozyten (im Blut zirkulierende Zellen des Immunsystems) und die Makrophagen (Fresszellen die zu den weißen Blutkörperchen gehören) werden nach der Einnahme aktiviert und die Freisetzung von Zytokinen wird erhöht. Die Leistung der Phagozyten (hüllen eindringende Mikroorganismen ein und zerstören sie) wird durch eine Vermehrung dieser Zellen ebenfalls gesteigert.
Wie Echinacea eingesetzt werden sollte
Als Immunstimulans kann der Purpur- Sonnenhut wie eine Kur zu Beginn der nasskalten Jahreszeit eingesetzt werden. Für Tiere sollte dabei die Einnahme auf einen Zeitraum von vier Wochen beschränkt sein. Je nach Gewicht wird eine unterschiedliche Menge des Krautes einmal am Tag unter das Futter gemengt. Auch bei akuten Infekten kann Echinacea unterstützend wirken. Bei Hautproblemen oder in der Zeit des Fellwechsels ist es ebenfalls eine Möglichkeit, dem Körper dabei zu helfen, seine natürlichen Funktionen optimal zu entfalten. Je früher der Purpur- Sonnenhut dabei eingesetzt wird, desto besser.
Purpursonnenhutwurzel, geschnitten
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Photo: © Jörg H. Bahn