Sie kippten einfach um, … und plötzlich wussten wir worauf es ankommt.
Wir saßen auf dem Boden und schrieben uns auf alten Tapetenrollen die Finger wund.
„Eigentlich ging es um Leguane – …um pflanzenfressende Leguane“
„Bis dahin hatten wir geglaubt, sie machten ihre Sache gut, sogar brilliant. Als Anbieter, als auch in ihrer Philosophie schienen sie seriös.“
Und, …um es gleich vorweg zu nehmen – es war alles andere als das, und es kam sogar noch schlimmer.
„Von diesem Zeitpunkt an wussten wir es genau: Bei der Qualität würden wir niemals Kompromisse eingehen !“
Es war an jenem Tag…
Ein Sonntag im März als eine Geschichte ihren Lauf nahm.
Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zog sie es aus den knorrigen
Zweigen unserer Zwetschkenbäume heraus, so als würden sie nach den
Sternen greifen. Das neue Grün und diese weißen Blüten kamen wie ein
Blitz hervor. Wunderbar. Nun gab es für uns auch kein Halten mehr. „Wir
müssen raus“. Einfach los. Mit dem Fahrrad ! So nur lässt sich der
frische Atem der Natur spüren. Wir wollten so viele Möglichkeiten planen
und besprechen wie wir nur hatten. Das alte Häuschen brauchte wieder
„etwas Tür“, die Gestalltung eines Gartengrundstücks mit Außenanlage für
Schildkröten sollte besprochen und die grobe Richtung für die neue
Terrarienanlage geplant werden. Ja, es musste heute einmal ganz woanders
statt finden. Draußen in der Natur – dort wo die meiste Ablenkung war.
Irgendwohin „wo es warm ist und Geräusche der Natur zu hören sind“.
Daher gingen auch nur dicke Stifte und eine alte braun-orange gemusterte
Papiertapetenrolle aus Opas alter Werkstatt mit auf unsere Tour – auf
der wir alles niederschreiben wollten. Alles zusammengeschnürt paste in
einen alten Fahrradkorb. So ging es also los.
Doch dann kam alles ganz anders…
Sie fielen um, einfach so.
Als
wir nach einigen gemütlich zurückgelegten Kilometern den Fluss entlang
eine kleine Rast unter einem Walnussbaum einlegen wollten, klingelte
unser Handy. (eigentlich wollten wir es mal zu Hause lassen) Eine
Bekannte erzählte uns schluchzend, dass ihre Chuckwalla Leguane und
Dornschwanz Agamen (pflanzenfressende Echsenarten) plötzlich und
unerwartet in der Nacht verstorben waren. Sie hatte sie morgens
verkrümmt in ihrem schmerzhaften Todeskampf auf ihren Lieblingsplätzen
gefunden. Zwei weitere Tiere die noch am Leben waren verstarben im Laufe
des Vormittags. Gestern noch quicklebendig im weiträumigen
Leguanholzhaus, verstarben sie nun innerhalb von wenigen Stunden. Was
war da los !?
Der eiligst herbeigerufene Tierarzt konnte nicht mehr helfen und hatte
einige Tage später in der Praxis tatsächlich eine Vergiftung
diagnostiziert.
Hatten sie tatsächlich etwas falsches gefressen ?
Eine schreckliche Nachricht. Lag es am Futter?
Wir hatten
unsere Bekannte gerade noch einen Tag zuvor als Besucher auf einer
großen Haustiermesse getroffen, auf der sie etwas Kräuterfutter für ihre
Tiere gekauft hatte: es handelte sich um eine große Tüte mit
getrockneten und appetitlich aussehenden Blütenblättern. Da die Echsen
für ihr Leben gerne Blüten fressen, und diese im März noch nicht zu
finden waren, hatte sie diese vertrauensvoll gekauft, um ihren Tieren
eine große Freude zu bereiten. Nun wurde es ihre Henkersmahlzeit !
Wir ahnten es uns so wurde der Zusammenhang schnell gefunden. Später
als wir uns die Ware angesehen hatten, stellten wir schnell fest das es
ganz und garnicht das war was es sein sollte.
Die Blüten waren vermutlich reichlich mit Chemikalien behandelt und
parfümiert worden – sie sollten wohl einzig und allein als Potpourri für
die Wohnungsdekoration dienen. Der skrupellose Verkäufer hatte sie
jedoch kurzerhand als Tierfutter deklariert um sie fleißig unter die
ahnungslosen Tierfreunde zu bringen. Im laufe der nächsten Wochen hörten
wir immer häufiger von jenem Händler und von verstorbenen Tieren,
darunter nicht nur Echsen sondern auch viele Kleinsäugetiere.
Vertrauen zahlt sich nicht immer aus
Bis zu
diesem Zeitpunkt hatten wir uns nicht vorstellen können, dass Menschen
für ein paar Euro Verdienst zu so etwas fähig sind. Wir waren also
reichlich geschockt. Unsere Bekannte hatte bei uns gesehen, wie gerne
die Echsen auch getrocknete Blüten und Kräuter fressen, und wollte es
uns gleichtun. Im Gegensatz zu ihr hatten wir unsere getrockneten
Leckerbissen aber nicht bei einem Unbekannten gekauft, sondern über die
Apotheke bezogen. Somit konnten wir zu jeder Zeit sicher sein, dass der
Inhalt geprüft und frei von Giftstoffen ist. Nach dem ersten Schrecken
setzten wir uns unter den Walnussbaum und fingen an zu reden. Darüber
wie wichtig es ist, zu wissen woher das Futter für unsere Tiere kommt.
Und darüber, wie wir anderen helfen konnten, nur sichere Futtermittel zu
verwenden. Genau dort unter dem Schutz des großen Baumes fasten wir
einen Entschluß, der alles ändern sollte !
Der Grundstein wird gelegt
Da Eva
bereits sehr viele Jahre in der Apotheke tätig war, kannte sie somit
seriöse Großhändler, über die sie selbst ihre Apothekenkräuter bezog.
Diese Lieferanten wurden unsere ersten Geschäftspartner und sind es
heute noch über die wir sichere und auf Gehalt geprüfte getrocknete
Pflanzenteile beziehen.
Dann ging alles ganz schnell.
Wir beschlossen, Mischungen für unserer Freunde und Bekannten
zusammenzustellen, damit sie nie mehr wieder auf die falschen
Versprechen fremder Verkäufer angewiesen sein würden. Was sollen wir
sagen: sie waren alle überaus dankbar für diese Idee. Auf der 36
jährigen Tapetenrolle entstand also kein Bauplan für unser Haus oder den
Garten, es entstand ein strategischer Plan, was wir wo einkaufen,
welche ersten Naturkräuter Mischungen wir sinnvollerweise anbieten
sollten, und wie die Preise dafür angepasst werden müssten, um so am
Ende auch einen kleines Plus dabei hätten. Gemacht getan. …es ist nie
zu spät seine Berufung zu finden.
Können nicht noch mehr Tiere davon profitieren?
Nachdem wir Monate später bemerkten, wie groß der Zuspruch auch für andere Tiergruppen geworden war, und wie viele Menschen uns für unsere Idee dankten, wollten wir mehr. Viel mehr – viel mehr Gutes tun ! Wir begriffen, dass auch ganz andere Tiere durch unsere Idee von sicherem und gehaltvollem Futter profitieren könnten, und erweiterten unsere Rezepturen um Mischungen für Nager, Pferde und Hunde. Jörg hatte zum einen schon von kindesbeinen an ein großes Faible für die großen und sanften menschlichen Begleiter, als auch für die Naturmedizin. Durch seine vielen Reisen, verteilt über den ganzen Globus, interessierte er sich zudem besonders für die einheimische Naturkräuterheilkunde der Kontinente Südamerika, Südostasien und der Südseeinseln um Französisch Polynesien. Beide, Eva als auch Jörg, trugen eine Begeisterung für die Natur in ihren Herzen. „Über die Tiere und die Pflanzen haben wir uns gefunden, sie sind ein zentrales Element unserer Beziehung“ sind sich beide einig.
„Jetzt wussten wir es ganz genau: Man muss wenige Dinge tun, die dafür aber richtig !“ Die Idee zu Kräuter floraHerb° war endgültig geboren.
Mehr als nur Futter
Ihre
Leidenschaft für die Heilpflanzenkunde verknüpfte Eva mit ihrer
täglichen Arbeit in der Apotheke und einer späteren Ausbildung zur
Tierheilpraktikerin mit zusätzlicher Fachrichtung Veterinär-Heilpflanzenkunde. Während
ihrer Zeit in der Apotheke legte sie bereits die wichtigsten
Grundsteine um ihr Wissen nun auch auf diesem Gebiet auszubauen. Die
Kräutermischungen sollten mehr sein als nur Futter. Es sollte den Tieren
helfen, ihren Körper nach einer Erkrankung zu regenerieren. Es sollte
träge gewordene Organsysteme ankurbeln und sie auf natürliche Weise
unterstützen. Dafür las Jörg sich eine ganze Bibliothek an Literatur an,
und beide brachten ihr Wissen so zusammen und entwickelten die ersten
Funktionskräuter-Mischungen.
Ein kleines Unternehmen entsteht
Kräuter floraHerb° gibt es seit Mitte 2011. In der ersten Zeit, anfänglich noch unter der Bezeichnung „mein Lieblingsfutter“ geführt, deckten wir den großen Kräuter und Blütenfutterbedarf für pflanzenfressende Reptilien und Schildkröten auf nationalen und internationalen Messen für Heintiere. Es fanden sich über die ersten Jahre, vor allem durch Mundpropaganda, zufriedene Anwender in ganz Europa und immer mehr Menschen, die ihre Tiere mit den sicheren und äußerst hilfreichen Kräutern unterstützen wollten. Aus vormals zwei Personen sind mittlerweile fleißige Helferlein dazugekommen, die alle zusammen die Waren der Kunden liebevoll, im ganz eigenen floraHerb° Wertestil nach den jeweiligen Tierpersönlichkeiten zusammenstellen. Nur über E-Mail- Kontakte waren die Bestellungen nun bald nicht mehr zu überblicken. Nun wurde es Zeit – Zeit eine Homepage und einen neuen Bestell Shop aus der Taufe zu heben, der all diese Liebe und Hingabe beinhalten sollte, die letztendlich zu floraHerb° geführt hat.
… an einem Sonntag im März unter dem großen Walnussbaum.
Danke an Euch alle.
Walnussblätter, geschnitten
#floraherb
Kräuter floraHerb°
Eure Naturkräuter Experten
Photo: Walnussbaum © Jörg H. Bahn