Die Schafgarbe
Die Schafgarbe

Die Schafgarbe

Das Erscheinungsbild

Schafgarben gibt es in zahlreichen Variationen, denn diese Korbblütler-Familie ist groß. Als Heilpflanze wird jedoch nur die Gewöhnliche Schafgarbe oder auch Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) verwendet. Die krautige, bis zu einem Meter hochwachsende Pflanze hat zahlreiche kleine Zungenblüten, die in vielen Scheindolden zusammengefasst sind. Sie sind üblicherweise weiß, selten rosa gefärbt und zeigen sich je nach Witterung von Mai bis September. Man verwechselt sie schnell mit der Wilden Möhre, doch kann man sie bei näherer Betrachtung schnell unterscheiden, denn die Schafgarbe blüht einfarbig weiß, der Wilden Möhre wächst meistens eine einzelne dunkle Blüte in der Mitte ihres doldenartigen Blütenstandes. Die Schafgarbe ist eine einheimische Pflanze die man viel an Wegrändern und auf Wiesen antrifft. Sie riecht angenehm aomatisch, wenn man ihre Blätter zwischen den Fingern reibt.

Der Name

Die Schafgarbe hat zahlreiche Namen wie „Soldatenkraut“, „Tausendblatt“, „Achilleskraut“, „Blutstillkraut“ oder „Bauchwehkraut“. Der Name „Tausendblatt“ ist quasi die Übersetzung des zweiten lateinischen Namensteiles „Millefolium“ und hat natürlich mit den vielen kleinen fiederartig wachsenden Blättern zu tun, die die Schafgarbe auszeichnen. Die meisten anderen Namen beziehen sich auf ihr heilsames Potential, denn sowohl Achilles – der Held vieler griechischer Sagen – als auch Soldaten im Krieg sollen mit der Schafgarbe ihre Wunden geheilt haben. Auch sollen Hirten beobachtet haben, wie Schafe – die normalerweise die Schafgarbe nicht unbedingt als Futterpflanze bevorzugen –sie bei Krankheit gefressen haben um sich selbst zu heilen.

Die Inhaltsstoffe

Doch was macht diese Pflanze eigentlich zu einem Heilkraut – was sie ohne Zweifel ist? Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass es bei pflanzlichen Heilkräutern oft nicht der eine und einzige Inhaltsstoff ist, der wirkt. Vielmehr kommt es hier in besonderem Maße auf die Gesamtheit und das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe an, die die Heilwirkung ausmachen. In diesem Fall verbinden sich die

  • Bitterstoffe
  • Salicylate
  • Flavonoide
  • Sesquiterpenlactone
  • Cumarine
  • Polyine
  • Kaffeesäurederivate
  • ätherischen Öle und
  • Gerbstoffe

auf eine solche Weise, dass sie nicht nur heilungsfördernd und blutstillend wirkt, sondern auch durchblutungsanregend, kräftigend, appetitanregend und magenstärkend wirkt.

Die Wirkung

Die Spanne der Einsatzgebiete ist hier sehr groß, reicht sie doch von allem was mit der Verdauung zu zun hat (appetitanregend, Leber-entlastend, Gallefluss-anregend, entkrampfend im Magen-Darmtrakt) über Wundheilung, Blutstillung, bis zur Behandlung von Hautproblemen, Schmerzen, Menstruationsbeschwerden und Wechseljahresproblemen.

Das lässt sich anhand ihrer Inhaltsstoffe auch recht einfach belegen. Der bekannteste Arzt der Antike – Pedanios Dioskurides – setzte sie hauptsächlich bei inneren Blutungen ein. Die Wirkung beruht auf ihrem Gerbstoffanteil, der eiweißfällend und zusammenziehend wirkt. Dabei ruft sie weniger Entzündungen hervor als andere Gerbstoff enthaltende Pflanzen, denn sie enthält das entzündungshemmende ätherische Öl Azulen, das wir bereits von der Kamille kennen. Dieser Wirkstoff ist auch verantwortlich für die entkrampfende und wundheilende Wirkung.

Für den Einsatz bei Verdauungsbeschwerden eignet sich die Schafgarbe aufgrund ihrer Bitterstoffe. Die Entlastung des Pfortaderkreislaufes durch die Schafgarbe ist bekannt, daher wird sie auch zur Entlastung der Leber und des venösen Systems verwendet.

Die Verwendung

Verwendet wird das getrocknete blühende Kraut. Davon werden etwa zwei Teelöffel pro Tasse mit kochend heißem Wasser aufgegossen, und etwa 15 Minuten lang abgedeckt stehen gelassen. Üblicherweise ist die Schafgarbe gut verträglich, doch es kommen selten auch Allergien vor. Bei schlecht heilenden Wunden kann sie auch äußerlich als Umschlag verwendet werden.

Schafgarbe, gemahlen

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Photo: © Jörg Bahn