Heublumenbäder – nicht nur für Schwangere!
Die meisten Hebammen kennen bereits die wohltuende Wirkung von Heublumenbädern, und empfehlen sie ihren Patientinnen gerne. Es entspannt die Muskeln, beruhigt, fördert die Durchblutung und lockert den Beckenboden zum Ende der Schwangerschaft hin. Doch diese Vorteile können nicht nur schwangere Frauen für sich nutzen. Auch bei Menschen die unter Muskelverspannungen, Problemen während der Menopause, Blasenbeschwerden, verschiedene Hautleiden, Erkältungskrankheiten oder auch Gelenkschmerzen leiden, profitieren von einem Heublumenbad.
Doch was bedeutet das eigentlich – Heublumen?
Heublumen (Flores graminis) werden auch Grasblüten genannt. Sie sind keine eigene Pflanzengattung, sondern eine Mischungaus Blütenteilen, Blättern, Samen und Stängelstücken verschiedener Wiesenkräuter und Gräsern, die nach der Mahd getrocknet werden. Man sagt, dass auf dem Land alle Pflanzenteile als Heublumen gelten, die auf der Tenne von der Heugabel nicht erfasst werden. Dazu gehören vor allem Quecke, verschiedene Kleesorten, Trespe, Lieschgras, Wiesen-Schwingel, Fuchsschwanz, Ruchgras oder Knäuelgras, also verschiedenen Süßgräsern.
Kommission E
Nicht nur die Volksheilkunde kennt die Wirkung dieser Kombination seit langer Zeit. Auch die Kommission E, eine selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel, erkennt die Wirkung zur lokalen Wärmetherapie bei degenerativen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises an. Sebastian Kneipp war von ihrer Wirkung ebenfalls überzeugt. Für die heilende Wirkung verantwortlich sind vor allem die enthaltenen Cumarine. Zusätzlich können Heublumen aber auch Flavonoide, ätherische Öle, und Gerbstoffe enthalten.
Kompressen
Heublumen können zur Behandlung als Wärmesäckchen angewendet werden. Dazu füllt man am Besten einen Baumwollbeutel mit ein paar Esslöffeln Heublumen und erhitzt sie über einem Kochtopf mit heißem Wasser. Die feuchtheiße Kompresse wird dann auf etwa 42 Grad Celsius abgekühlt, und auf die schmerzende Stelle aufgelegt. Abgedeckt kann das Heublumensäckchen 50 Minuten lang dort verbleiben. Aus hygienischen Gründen sollte es nur einmal verwendet werden.
Für Schwangere ab der 38. Schwangerschaftswoche empfiehlt sich ein Dampfbad oder ein Sitzbad. Für ein Dampfbad gibt man 3 Esslöffel Heublumen in einen Topf, und gießt sie anschließend mit 1,5 Litern kochendem Wasser auf. Wenn der Sud lauwarm geworden ist, stellt man den Topf in die Toilettenschüssel und lässt den Dampf bis zu 10 Minuten lang einwirken. Alternativ ist auch ein Sitzbad möglich. Dafür benötigt man die doppelte Menge, also 6 Esslöffel auf drei Liter Wasser. Sie werden mit dem heißen Wasser übergossen, und nach etwa 10 Minuten Ziehzeit durch ein Sieb in die Wanne gegossen. Dann sollte so viel Wasser dazu gefüllt werden, bis die Badetemperatur angenehm ist. Da ein Vollbad für hochschwangere Frauen nicht empfohlen wird um den Kreislauf nicht zu belasten, sollte das Heublumenbad lediglich die Oberschenkel und das Gesäß bedecken. Für alle, die ein Vollbad vertragen können werden 15 Esslöffel Heublumen empfohlen, die in gleicher Weise wie das Sitzbad zubereitet werden.
Tu dir mit dem Bad etwas Gutes!
Eine angenehme Atmosphäre hilft beim Entspannen. Etwas Räucherwerk, duftende Kerzen aus Bienenwachs, ruhige Musik und einfach mal ungestört sein ist der passende Rahmen für ein beruhigendes Heublumenbad. Wenn du allerdings allergisch auf Gräser oder Pollen reagierst, solltest du aufpassen. Die Zutaten können allergen sein. Allergische Hautreaktionen sind aber zum Glück sehr selten. Heublumen sollen auch nicht bei offenen Verletzungen, akuten Entzündungen und akuten rheumatischen Schüben eingesetzt werden. Gute Entspannung.
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Photo: © Jörg Bahn