Der Thymian
Der Thymian

Der Thymian

Der Echte Thymian

Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) wächst als bis zu 40 Zentimeter hoher Zwergstrauch, und gehört innerhalb der Familie der Lippenblütler zur Gattung der Thymiane. Seine weißen oder rosafarbenen Blüten zeigen sich von Mai bis Oktober und eignen sich als Bienenweide. Ursprünglich stammt der Echte Thymian aus dem südlichen Mittelmeerraum, daher bevorzugt er steinige, trockene und kalkhaltige Böden. Mönche brachten ihn im Mittelalter nach Zentraleuropa, wo man ihn als Gewürz- und Heilpflanze bis heute nutzt.

Arzneipflanze des Jahres

Im Jahr 2006 wählte man den Echten Thymian aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen bei Erkältungskrankheiten zur Arzneipflanze des Jahres. Im Jahr 2013 war er die Aromapflanze des Jahres, was auch mit einer ganz speziellen Eigenschaft verbunden ist. Wie beim Rosmarin gibt es beim Echten Thymian verschiedene Chemotypen. Das bedeutet, dass je nach genetischen und klimatischen Bedingungen ein bestimmter, und charakteristischer Inhaltsstoff durch die Pflanze gebildet wird. Die verschiedene Zusammensetzung der ätherischen Öle sorgt dafür, dass sich der Duft der Pflanzen stark unterscheidet. Hier gibt es sechs verschiedene Chemotypen:

  • Carvacrol-Chemotyp
  • Geraniol-Chemotyp
  • Linalool-Chemotyp
  •  α-Terpineol-Chemotyp
  •  Thymol-Chemotyp
  •  trans-Thuyanol-4-terpineol-4-Chemotyp

Ätherisches Öl

Die Aufnahme der ätherischen Öle erfolgt entweder über die Schleimhäute im Mund und im Dünndarm, oder über die des Respirationstraktes, wenn sie inhaliert werden. Die Lunge und die Haut scheiden sie wieder aus. Das erklärt die besondere Wirkung, die ätherische Öle auf diese Gewebearten besitzen. Thymian wirkt hier in erster Linie auswurffördernd und schleimlösend – so stark wie kaum eine andere Pflanze. Ein wichtiger Punkt für den Einsatz von Thymian bei einer Erkältung sind seine antibakteriellen, und antiviralen Eigenschaften. Zusätzlich besitzt er eine entkrampfende Wirkung, die man sich bei Hustenanfällen zunutze machen kann. Unterschätzt wird häufig, dass er diese Wirkung auch im Verdauungstrakt entfaltet ! Bei Magen-Darm-Krämpfen wirkt er zusätzlich noch entblähend. Ein Einsatz ist auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut und gegen Mundgeruch möglich. Die fungiziden Eigenschaften des Thymols erlauben eine Verwendung bei Mundhöhlenpilz.

Die Kommission E

Bereits Plinius der Ältere, als auch Hildegard von Bingen erkannten und beschrieben seine Wirkung. Die „Kommission E“ (eine selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) erkannte den medizinischen Einsatz von ätherischem Thymianöl an. Insbesondere erwähnt sie das Öl bei Katarrhen der oberen Luftwege, Bronchitis und bei Keuchhusten. Auch die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ein Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie) bescheinigt dem Thymian eine positive Wirkung als Heilpflanze.

Inhaltsstoffe

Getrocknet verwenden kann man – sowohl geschnitten als auch gepulvert – die Blätter (Thymi folium) und das Kraut (Thymi herba). Hauptinhaltsstoffe sind :

  • ätherisches Öl (Carvacrol und Thymo, p-Cymen , γ-Terpinen, Thymolmethylether, Borneol, Camphen, 1,8-Cineol, Linalylacetat, Terpenylacetat und verschiedene Sesquiterpenkohlenwasserstoffe)
  • Flavone (Apigenin, Luteolin, Dihydrokämpferol, Taxifolin, Cirsilineol)
  • Glykoside: (v.a. Apigenin-7-glucosid, Luteolin-7-diglucosid)
  • Gerbstoffe (v.a. Labiatengerbstoffe)
  • Phenolcarbonsäuren
  • Polysaccharide
  • Triterpene

Getrocknete Pflanzenteile sinnvoller

Grundsätzlich sollten Pflanzen, die ätherische Öle enthalten besser in getrocknetem, als im frischen Zustand genutzt werden. Hier ist eine sachgemäße und qualitativ hochwertige Trocknung nötig, um alle wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Welken die Pflanzen bei falscher Trocknung, so verliert die Pflanze an therapeutischem Wert. Die entstandenen Harze lassen sich schlechter herauslösen und es kommt zu Geruchs- und Geschmacksveränderungen.

Üblich ist die Verwendung von 1-2 g getrocknetem Thymian auf eine Tasse Wasser. Den Aufguss sollte man während der Ziehzeit von 5-10 Minuten unbedingt abdecken, damit die wichtigen Öle nicht verfliegen. Trinken kann man den Tee mehrmals täglich, je nach Bedarf. Für Umschläge eignet sich ein fünfprozentiger Aufguss, beispielsweise 12,5 Gramm auf 250 Milliliter Wasser.

Thymian und Tiere

Für Pferde und Hunde ist Thymian besonders geeignet in einer Bronchialkräuter Mischung.

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Photo: © Jörg Bahn