Der Weißdorn
Der Weißdorn (Crataegus) – auch Hagedorn oder Mehldorn genannt – wächst als Strauch oder auch als kleiner Baum, der bis zu fünf Meter hochwachsen, und ein Alter von bis zu 500 Jahren erreichen kann.
Rosengewächse
Er gehört zur Familie der Rosengewächse. Der Weißdorn kommt vor allem auf der Nordhalbkugel vor und ist weit verbreitet. Woher der Name Weißdorn stammt ist nicht endgültig geklärt, doch er bezieht sich entweder auf die weißen Blüten, oder auf das helle Holz und seine zahlreich vorhandenen bis zu zwei Zentimeter lange Dornen. Es kommen auch Exemplare mit roten Blüten vor, die Rotdorn genannt werden. Die Blütezeit ist meist zwischen Mai und Juni, in besonders warmen Jahren auch früher. Der volkstümliche Name Mehldorn wurde ihm wegen seiner roten, säuerlich mehlig schmeckenden Früchte gegeben.
Pflanze des Jahres
In der Literatur werden zahlreiche Arten (zwischenhundert und tausend verschiedene) angegeben, was mit seiner Eigenschaft zusammenhängt, sich wieviele andere Rosengewächse auch leicht zu kreuzen. Im Jahre 2019 war die Pflanze „Heilpflanze des Jahres“.Als Heilmittel ist der Weißdorn bereits seit dem ersten Jahrhundert bekannt, wo er durch den bekannten griechischen Arzt Pedanios Dioskurides erstmals schriftlich erwähnt wird. Doch nicht nur in Europa schätzte man seit alters her die Heilwirkung des Weißdorns. Er war ebenso auch bei Indianerstämmen aus Nordamerika bekannt, und wird in der Traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Dort wird er „Shan Zha“ genannt und zur Stärkung des Herz-Qi, Nieren und Milz-Yin verwendet. Phytotherapeutisch betrachtet ist Crataegus ein Mittel gegen Herzinsuffizienz (chronische Myokardinsuffizienz) und Bluthochdruck.
Auch in den Zweigen
Volkstümlich wird der Weißdorn auch bei anderen nervösen Beschwerden und bei Unruhezuständen eingesetzt. Medizinisch genutzt werden die ganzen oder geschnittenen Blüten tragenden Zweige mit den Blättern, die Früchte und die Blüten. In den Zweigen mit Blättern und Blüten finden sich oligomere Proanthocyanidine, glykosidische Flavone und Flavonole, biogene Amine, Acetylcholin, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe und Sterole, in den Früchten vor allem Vitamin C, Proanthocyanidine und Flavonoide.Bereits im Jahr 1941 wurde der Weißdorn in das Deutsche Arzneibuch aufgenommen.
Seine Wirkung ist positiv inotrop und gefäßerweiternd. Dadurch wird vor allem im Bereich der Herzkranzgefäße die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Herzens verbessert. Dies lässt sich vor allem auf die enthaltenen oligomeren Proanthocyanidinen zurückführen, die vor allem in den Blättern, Zweigen und Blüten gefunden werden können. Crataegus verursacht zudem eine Verlängerung sowohl der Refraktärperiode, als auch des gesamten Aktionspotenzials der Herzmuskelzelle. Das deutet auf eine antiarrhythmische Wirkung durch die Beeinflussung von Kaliumkanälen hin. Außerdem wirkt Weißdorn blutdrucknormalisierend und steigert die Leistungskraft des Herzens.
Längere Anwendung
Auch bei langandauernder Gabe zeigen sich üblicherweise keine Nebenwirkungen. Seine Wirkung entfaltet sich vor allem bei mittel- bis langfristiger oder vorbeugender Anwendung und kann nicht vor Ablauf von etwa zwei bis vier Wochen erwartet werden. Der Arzt kann klären, ob die Einnahme von Weißdorn in Ihrem Fall sinnvoll ist – fragen sie ihn gezielt danach! Traditionell wird der Weißdorn noch bei vielen weiteren Beschwerden genutzt. Dazu gehören: Frieren, Schwindelanfälle, Müdigkeit und weitere Erschöpfungssymptome, kalte Hände und kalte Füße, Wechseljahresbeschwerden, dunkle Augenränder und Arteriosklerose.
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Photo: © Jörg Bahn