Pfefferminze für Mensch und Tier
Die Pfefferminze (Mentha piperita) gehört – wie andere Minzenarten auch – zur Familie der Lippenblütler.
Sie ist in Europa heimisch, und eine zufällig entstandene Kreuzung der Grünen- oder Ährenminze und der Wasser- oder auch Bachminze (Mentha spicata x Mentha aquatica). Es gibt etwa dreißig verschiedene, offiziell anerkannte Minzenarten, die alle von Natur aus zur Hybridenbildung neigen, daher gibt es viele verschiedene Mischformen, Kreuzungen und Zuchtlinien.
Der Mensch nutzt die Minze bereits seit vielen Jahrhunderten. Ein Beweis dafür ist beispielsweise, dass Karl der Große sie im Jahr 812 für den Anbau in Gärten in seinem Reich vorsah. Er wählte dafür vier Minzearten, nämlich die Polei-Minze, die Wasser-Minze, die Ähren-Minze und die Ross-Minze.
Die Entdeckung
Die erst im Jahr 1696 entdeckte Pfefferminze ist allerdings etwas ganz Besonderes, denn sie schmeckt durch ihren hohen Menthol- und niedrigen Carvongehalt besonders scharf, und ist ebenso in besonderer Weise heilkräftig.Dabei findet sich das namengebende Menthol nicht nur in Minzgewächsen.
Auch andere Lippenblütler (Labiatae) wie Basilikum, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian enthalten das natürliche, linksdrehende, sogenannte „(−)-Menthol“, oder auch „Levomenthol“ genannt. Es riecht frisch, minzig und süß, und wird daher häufig Nahrungsmitteln, Körperpflege-, Zahn- und Mundpflegemitteln zugesetzt. Seine medizinische Wirkung beruht auf der Reizung körpereigener Kälterezeptoren. Dies führt dazu, dass sowohl der Juckreiz als auch die Schmerzen auf der Hautoberfläche herabgesetzt sind. Verwendet man Menthol an der Nasenschleimhaut, so erleichtert es die Atmung.
Ätherische Öle
Die Pfefferminze gehört zu den Pflanzen mit besonders hohem Anteil ätherischer Öle. Hier kommt es für den Erhalt der Qualität bei der Verwendung als Tee ganz besonders auf die richtige Art des Trocknens an. Eine möglichst frische Weiterverarbeitung ist daher essentiell. Denn welken die Blätter, bevor sie trocknen, so verharzen die Inhaltsstoffe. Dadurch werden sie später, beispielsweise bei der Anwendung als Tee, nur schlecht herausgelöst.
Weiterhin wichtig für eine optimale Wirkung ist der Erntezeitpunkt kurz vor der Blüte. Erst dann enthält die Pflanze genügend ätherische Öle um bei ihrer Anwendung eine entsprechende Wirkung zu entfalten. Die Anwendung bei Kleinkindern sollte jedoch aufgrund der Gefahr eines Glottiskrampfes durch die ätherischen Öle bis zu einem Alter von vier Jahren unterbleiben.
Ein Tausendsassa
Allgemein können die ätherischen Öle der Pfefferminze sowohl eingenommen werden, als auch als Inhalation hilfreich sein. Ausgeschieden werden sie übrigens über die Lunge und die Haut, was ihre besondere Wirkung auf diese Organsysteme erklärt. Die ätherischen Öle der Pfefferminze wirken appetitfördernd, spasmolytisch, galle- und blähungstreibend, sowie belebend für die Atmung, antibiotisch im gesamten Respirationstrakt und antiviral.
Auch Kopfschmerzgeplagte nutzen die Pfefferminze häufig, indem sie die ätherischen Öle auf Stirn, Schläfen, Nacken und Schultern auftragen und etwas einmassieren. Die Unterbrechung der Schmerzweiterleitung und die muskelentspannende Wirkung lindern den Schmerz innerhalb von 15 -30 Minuten. Dies gilt auch für die Behandlung von Nervenschmerzen.
Des Weiteren kommt die Pfefferminze auch für den Einsatz bei nervösen Unruhezuständen, Reizdarm, Magen oder Gallebeschwerden in Frage. Auch bei länger währender Anwendung sind keine negativen Folgen zu erwarten. Die Pfefferminze ist somit durch ihre breiten Anwendungsmöglichkeiten und ihre gute Verträglichkeit ein regelrechter Tausendsassa unter den Heilpflanzen.
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